Ein Sonntag am See. Eine Frau sitzt am Ufer und hält ihre beiden kleinen Kinder im Arm. Was eine Wochenend-Idylle sein sollte, kippt ins Gegenteil. Das Segelboot ist gekentert, der Vater wird vermisst. In diesem harmlosen Badesee kann er doch unmöglich ertrunken sein. Sicher taucht er wieder auf und wird über die Angst seiner Frau lächeln. Während der Rettungshubschrauber über ihr kreist, erinnert sich die Erzählerin an ihr Leben mit diesem Mann, ihrem Gegenpart in einer bewegten Ehe.
Maike Wetzel schreibt in Schwebende Brücken mit schonungsloser Aufrichtigkeit und hoher sprachlicher Präzision über das Weitermachen, nachdem nichts mehr ist wie zuvor. Und darüber, wo wir Trost finden – in unseren Erinnerungen und in der Literatur. In der Traditionslinie von Joan Didion, Maggie Nelson, Ocean Vuong und Marguerite Duras erzählt die Autorin sehr persönlich, dabei gleichzeitig beeindruckend universell von Ehe, Liebe, Trauer und Elternschaft. So entsteht ein soghafter Abschiedsgesang und dabei ein ehrlicher und ergreifender Roman über das Weiterleben.
Eva Schläfers Interview in der Frankfurter Sonntagszeitung zum persönlichen Hintergrund des aktuellen Romans.
Ein zutiefst bewegendes Buch. Das Wort ›Autofiktion‹ reicht nicht im Ansatz hin, um ihm gerecht zu werden. Zu lesen ist die seelische wie literarische Bewältigung eines furchtbaren Unglücks. Wie aus dem Nichts erschüttert eine Katastrophe ein Leben – und dann lässt es sich, solcherart zerbrochen, doch neu zusammenfügen und weiterführen. Ich bin ungeheuer beeindruckt davon, wie Maike Wetzel dies erzählt.
Schwebende Brücken ist ein starker und mutiger Roman über das Trauern. [...] [Eine] Akrobatik des Imaginären, die Baukunst und Sprachkunst verbindet.
Es hat etwas Reinigendes dieses Buch zu lesen. Weil man ganz auf den Grund der Erfahrung stößt. Schwebende Brücken schafft nur mit Worten eine Atmosphäre, die uns vermittelt, wie es sich anfühlt, wenn einem so etwas passiert, was Trauer wirklich bedeutet. Ich habe wenige Bücher gelesen, die so genau beschreiben, was das mit einem Menschen macht.
[Mich hat] von der ersten bis zur letzten Seite der Lektüre die Form gefesselt und begeistert, die Maike Wetzel für ihren Text gefunden hat.
Der Roman ist in leisen Tönen erzählt und entfaltet auf seinen rund 200 Seiten dennoch eine ungeheure Wucht. Das liegt vor allem an der präzisen Sprache von Maike Wetzel und an den Bildern, die sie für Verlust und Trauer findet.
Wie Maike Wetzel in Schwebende Brücken Worte für das Unfassbare findet, ist grandios.
Die [...] literarische Bewältigung dieses Unglücks hat Daniel Kehlmann umgehauen.
Gleichermaßen ergreifend wie erbarmungslos.
Das Buch ist unglaublich vielschichtig.
Mythische und märchenhafte Motive sowie Verweise auf literarische Werke durchziehen die Prosa.
Maike Wetzel hat das ungläubige Trauern, die Wut, die Selbstanklage einer Frau unglaublich präzise in das Voranschreiten dieser Geschichte hineingeschrieben. Entstanden ist ein überraschend schöner, ja, auch grausamer, aber vor allem kluger, luzider Roman.
Ein authentischer, ergreifender und aufwühlender Text über die Schönheit, die Liebe, den Tod und die Bewältigung.
Die Autorin Maike Wetzel fängt den Schmerz, die Ungläubigkeit und Zerstörung des gewohnten Lebens in so ruhiger, wahrhaftiger Prosa ein. [...] Wie kleine Wellen schwappen verschiedene Perspektiven über den Rand der Handlung.
Ein großartiges Buch über die Rückkehr ins Leben, vom Blick auf eine Liebe und ein gemeinsames Leben, von einem Neubeginn. Sehr beeindruckend, absolut empfehlenswert.
Selten habe ich Romane gelesen, in denen der Verlust einer geliebten Person so eindrücklich beschrieben wird. Empfehlenswert!